Allgemeines
Die Primel (auch Schlüsselblume genannt) ist vorwiegend im westeuropäischen Raum zu finden. Dort wächst die wohlriechende Pflanze mit dem honigartigen Duft bevorzugt auf mageren ungedüngten Wiesen in Kalkgebieten, auf Bergwiesen und an Weges- und Waldrändern. Achtung: Es gibt unzählige verschiedene Primelgewächse, aber nur die Primula veris oder die „echte Schlüsselblume“ ist arzneilich wirksam.

Inhaltsstoffe und Wirkung
Zum erstem mal als Heilkraut dokumentiert wurde sie von Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert. Die Heilige empfahl die kräftig gelben Blüten bei Melancholie, da sie das Sonnenlicht trugen und so die Missstimmung vertreiben konnten. Aufgebunden auf das Herz sollten Sie auch Wahnvorstellungen entgegenwirken. Heute werden Primeln wegen des hohen Gehaltes an Saponinen arzneilich gegen Erkrankungen der oberen Atemwege, Reizhusten und chronische Bronchitis eingesetzt. Gleichzeitig entfalten sie eine harntreibende Wirkung, weshalb sie sich ausgezeichnet zur Behandlung des so genannten Altershustens eignen.

Verwendungsformen und Darreichung
Die Wirkstoffe sind in den Blüten und vor allem in den Wurzeln enthalten, die im September ausgegraben und getrocknet werden. Allerdings verwendet man die getrockneten Primelwurzeln selten allein. Meist werden Sie mit anderen Kräutern wie Eibischwurzel, Anis oder Süßholzwurzel zu Hustentees kombiniert.

Sonstiges
Wer nicht allergisch auf Primeln ist, muss dabei keine Nebenwirkungen be-fürchten. In der Volksmedizin wird den Primeln auch eine gute Wirkung bei Migräne, Gicht, Rheuma und bei Schlaflosigkeit zugeschrieben.


Fotohinweis: www.wirthspr.de